LandArt-Workshop im Dörzbacher Wald

Einen Workshop zum Thema LandArt veranstaltet Artikuss e.V., der Verein für interkulturelle Zusammenarbeit, vom 14. bis zum 16. Juni. LandArt, was ist das? Hat sich da nur wieder jemand verschrieben, als er einen Umschulungskurs zum Landarzt oder Landrat anbieten wollte? Nein, der Name stimmt: er setzt sich aus den englischen Wörtern land (Landschaft) und art (Kunst) zusammen. Also "Kunst in der Landschaft"? oder "Landschaft mit Kunst"? Ja, aber nicht nur! Bei LandArt entstehen inmitten der Natur Kunstwerke aus Fundstücken der Natur. Sie präsentieren sich nur dem, der sich in die Natur hinausbegibt, und sind dem natürlichen Verfall anheimgegeben. Am Ende vergehen sie und werden so wieder zu dem, was sie einst waren, Teil der Natur. LandArt ist also etwas, das wir als Kinder vermutlich alle schon einmal gemacht haben: Wir haben uns draußen beim Spielen einfach das genommen, was vor uns lag. Wir haben etwas damit angestellt und so unsere gerade erlebten Eindrücke verarbeitet. Wir waren stolz auf das, was wir geschaffen hatten, und haben es dennoch in kein Museum getragen. Nach ein paar Wochen spätestens war von dem, was wir da im Wald oder sonstwo hergerichtet hatten, nichts mehr da. Aber danach gingen wir wacher durch die gleiche Landschaft!

Der Workshop orientiert sich u.a. an der Arbeit des wohl berühmtesten LandArt-Künstlers Andy Goldsworthy. Vor einigen Wochen lief im Kino der Dokumentarfilm "Rivers and Tides" über sein Lebenswerk. Mit einfachsten Mitteln, mit seiner Hände Arbeit aber vor allem mit wachem Blick für die ihn umgebende Natur setzt Goldsworthy Fundstücke neu zusammen (s. Foto), arrangiert, sortiert, schichtet, richtet aus, plaziert und hebt so Konturen, Kontraste und Zusammenhänge hervor, die dem flüchtigen Blick oftmals verborgen geblieben wären.

Auch wir wollen uns im Rahmen des Workshops in dieser Kunst üben und haben daher als Kursleiterin Monika Bodenmüller aus Kelze bei Hofgeismar gewinnen können. Sie ist freischaffende Bildhauerin und Kulturpädagogin und hat mehrfach an LandArt-Projekten teilgenommen bzw. diese geleitet. Im Dörzbacher Forst werden die Kursteilnehmer mit ihr einzeln oder in Gruppen versuchen, Kunst und Natur neu erfahrbar zu machen. Robuste Kleidung wird empfohlen, einschlägige Kunsterfahrungen sind dagegen absolut nicht vonnöten. Am Freitag Abend, den 14.06., gibt es im Königshofener Kulturschock eine Einführung ins Thema und die Gelegenheit zum Kennenlernen der Teilnehmer. Außerdem wird für die nächsten beiden Tage die gemeinsame Fahrt ins Jagsttal nach Dörzbach besprochen. Samstag und Sonntag arbeiten wir dann jeweils im Dörzbacher Wald in der freien Natur, wo uns Revierförster Ralph Heinzelmann als Gastgeber willkommen heißt. Abends geht´s dann wieder nach Hause.

Ansprechpartner für Anmeldungen und Informationen sind Andrea und Chris Baumann, Lauda 09343/65035 bzw. chris.baumann@gmx.de, und Markus Sellen, Wenkheim 09349/929142 bzw. selmawenk@gmx.de. Um rechtzeitige Anmeldung wird gebeten, da wir vorplanen müssen. Außerdem gibt es auf der Internet-Homepage http//www.artikuss.de weitere interessante Tips rund ums Thema Kunst und Kultur im Taubertal.

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