Pressebericht 12: Kritik Konzert Mantis (01/96):

Mantis verzauberte Rathaussaal mit exotischen Klängen

Frank Köstler, Tine Wender, Andrea Gerhardt, Dalma Lima in Lauda

Vogelstimmen, Wassergeräusche, Wind, mal laut mal leise, das Rascheln der Blätter. Klänge ohne störenden Rhythmus, trotzdem regelmäßig unregelmäßig wiederkehrend, man fühlt sie kommen, ohne störende, ja einengende Melodie.

Dann beginnen doch zaghaft Töne in regelmäßigen Linien zu erscheinen. Rhythmus entsteht, verdichtet sich, gewinnt Oberhand. Erwachen aus der Nachtstimmung des Urwaldes, das morgendliche Leben beginnt sich zu regen, wird immer aktiver, aber nicht unruhiger. Es pulsiert einfach, geht seinen Weg durch den Tag, um sich am Abend wieder vom Rhythmus zu verabschieden. Riesige, sphärische Klanggebilde strömen auf den Zuhörer ein. Die Ruhe kehrt wieder.

Gut, das war noch nicht alles, es ging noch weiter. Das ist nur ein kleiner Einblick in die klangliche Vielfalt, die die vier Musiker (innen) auf ihren unzähligen (weit über 100) von allen Kontinenten stammenden Instrumenten hervorzauberten.

Die 130 Zuhörer im Rathaussaal waren begeistert, angesteckt von der ruhigen Rhythmik, dem Kerzenlicht, das die Bühnenlandschaft sanft umhüllte, schützte, genau wie die Musik eine Schutzhülle um die Zuhörer bildete, wie eine Medizin gegen die hektische, pulsierende Welt außerhalb. Michael Schmit

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