Georgien-Reise:
26.05. bis 06.06.2003

Die Artiküsse "Dila o di Lauda" reisen im Rahmen eines
Musik- und Kulturaustauschprojektes nach Georgien

Vorgeschichte Zur Georgien-Bilderserie (über 130 Fotos ohne Text)

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Meßchetisches Gebirge (Teufelsburg):
Werner, Fahrer, Maya, Andrea, Markus, Magda, Zaza B., Heidi, Marion

 

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Höhlenklöster WARZIA

 

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Novize Georgi in WARZIA

 

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Gruppenbild mit Georgi in WARZIA

 

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Nonnenkloster bei WARZIA

4. Tag: Fortsetzung des 2-Tagesausfluges:
Als wir am nächsten Morgen unser Schlafgemach verlassen und die Morgentoilette verrichtet hatten (in Aspindsa gibt es nur unregelmässig und auch nur wenige Stunden am Tag Wasser und Strom) wartete schon eine reichlich gedeckte Frühstückstafel auf uns.
Als Spezialität eine warme Chaschi-Suppe (mit Pansen und Milch), dazu frischen Knoblauch und einen Schnaps - das war schon gewöhnungsbedürftig, aber in der Kombination durchaus stimmig, und einer liess sich sogar Nachschub geben...
Doch es kam keine(r) zu kurz: der leckerste frische Joghurt, Käse und fruchtige Marmeladen liessen das mitteleuropäische Frühstücksherz hochschlagen und wer noch nicht genug hatte, hielt sich an Chatschapuri und Kuchen.
Nach herzlicher Verabschiedung, nicht ohne das Hausschwein und den Garten mit Maulbeerbäumen, Gemüsen und Kräutern besucht zu haben, machten wir uns wieder auf den Weg.

(Kleine Anmerkung zu Aspindsa/Meßchetien:
Stalin hatte in einer Nacht- und Nebelaktion über 100.000 Menschen nach Asien deportiert und dafür Bergvölker aus Nordgeorgien an die Südspitze angesiedelt, um die Grenze zur Türkei zu sichern. Auch Maya´s Vater kam auf diesem Weg als 9jähriger Junge nach Aspindsa ("und in der 24.Stunde wurden alle umgesiedelt")).

Die Fahrt war sehr kurzweilig - das meßchetische Gebirge mit seinen kargen Sandstein-Canyons und tiefen Schluchten lud immer wieder zum Halt mit einer grandiosen Aussicht ein.

Unser Ziel war erreicht: die Höhlenklöster von WARZIA.
Ein imposanter Anblick - diese durchlöcherte Felswand (10.-12.Jh.), die erst durch ein Erdbeben im Jahre 1283 von aussen einsichtbar wurde. Zuvor war Warzia eine im Berg versteckte Festung zur Sicherung der südlichen Grenzen, mit Frischluftkanälen, einem Außenwandbalkon zum Fluß und einer Mineralquelle im Bergesinnern. In der "goldenen Zeit" Georgiens (König Dawit der Erneuerer, König Georgi III., Königin Tamara) konnten in den knapp 2.000 Sälen und Kammern bis zu 50.000 Menschen Zuflucht finden. Zeitweise lebten annähernd  800 Mönche in den Höhlen.

Am Parkplatz wurden wir schon vom Novizen Georgi - wiederum ein Freund von Zaza B. - in Empfang genommen und sehr kompetent und freundlich durch die Klosteranlage geführt.
In der in den Stein gehauenen Kirche konnten wir über 1000 Jahre alte Originalfresken bestaunen, viel über die Geschichte von Warzia, den orthodoxen Glauben, die Königin Tamara und die grosse Vergangenheit Georgiens erfragen und erfahren. Als wir dann auch noch zusammen mit Georgi das georgische Mrawalzhamieri singen durften, waren wir doch sehr berührt.
Wir verstanden uns prächtig, er führte uns zur Quelle ins Bergesinnere, in verschiedene Etagen des Höhlenklosters - und wir fanden noch weitere Plätze zum gemeinsamen Singen.

Georgi begleitete uns auch noch in das etwa 5 Kilometer entfernte Nonnenkloster. Nach dem "Highlight Warzia" waren wir dann umso mehr überrascht in so kurzer Abfolge noch weitere unvergessliche Eindrücke erleben zu können.
Aus den äusserlich schlichten massiven Steinhäusern mit den schönen roten Ziegeln kamen einige recht junge und auch ältere Nonnen heraus und begrüssten uns sehr freundlich.
Erstaunt waren wir über den offenen und ungezwungenen Umgang mit- und untereinander - die Mönche und Nonnen der beiden Klöster helfen sich gegenseitig bei Haus- und Gartenbau (Georgi läuft beispielsweise täglich die Strecke zu Fuss).
Gleichzeitig strahlt dieser schöne Ort eine innere Ruhe und einzigartige Kraft aus - beseelt von einem tiefen Glauben und gelebter Spiritualität.
In der kleinen Kirche des Klosters sangen zwei Nonnen, dann zusammen mit Georgi - es war einfach nur noch wunderschön - schliesslich durten wir zusammen mit ihnen singen.
Es lässt sich kaum in Worte fassen - die manchmal nur kurzen Begegnungen, die bei uns doch einen derart tiefen Eindruck hinterlassen haben und uns auch heute noch stark bewegen.

Auf unserer doch langen Tagesfahrt zurück Richtung Tbilissi hielten wir noch einmal an dem schon beschriebenen Chatschapuri-Ofen und aßen diesmal die Fladen mit Bohnenmuß, dazu knusprig auf Holzfeuer gegrillte Fleischspieße - und es war wieder sehr lecker.

Und als wir dann gut gesättigt (wir hatten auch noch einen Picknick-Korb von Maya´s Mama für unterwegs mitbekommen) uns der georgischen Hauptstadt näherten, erhielt Zaza B. einen Anruf von Zaza M.  - wir sollten doch alle zur Tafelrunde bei Zaza Miminoshvili´s Schwiegermama in Mzcheta dazu stoßen.
Dort angekommen gab es ein grosses Hallo.
Zurab, der einen Tag später als wir mit den Musikschulen Schwaigern und Osterburken nach Georgien geflogen war, fiel uns in die Arme. Dann durften wir seine Familie  (seine Frau Manana, die Tochter Natalie und den Sohn Kahi) und auch einige  Osterburkener kennen lernen (u.a. den Musikschulleiter Kalman Irmai, seine Tochter Nikola und Schwiegersohn Istwan, die Künstlerin Ute Ammermann, Klaus und Eva-Maria Dolderer vom Förderverein und Martina Kilian, die Mutter von Alexander und Michael - Musikschüler von Zaza und Zurab). Und schließlich waren da ja auch noch Zaza, der als Tamadar den Tisch bestens meisterte, Avtandil, der zusätzlich noch pikante gefüllte Paprika beisteuerte und Kussa, der als Weinschenk den Tisch umkreiste. Wir 6 und unsere 4 Reisebegleiter dazu - es war wiederum eine schöne grosse Tafelrunde, diesmal im Freien auf der Terasse in lauer Sommernacht - bei bestem Wein, Essen und viel Gesang.

4.Tag:

Donnerstag, 29.05.2003


Fortsetzung des 2-Tages-Ausfluges nach Südgeorgien

von Aspindsa über Warzia und Mzcheta wieder nach Tbilissi

Meßchetisches Gebirge

Höhlenklöster WARZIA

Nonnenkloster bei Warzia

Tafelrunde in Mzcheta bei Zaza´s Schwiegermama

Konzerte

Besichtigungen

Tafelrunden und Parties

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