Georgien-Reise:
26.05. bis 06.06.2003

Die Artiküsse "Dila o di Lauda" reisen im Rahmen eines
Musik- und Kulturaustauschprojektes nach Georgien

Vorgeschichte Zur Georgien-Bilderserie (über 130 Fotos ohne Text)

weiter zum 6.Tag

DCP_0763.JPG (37150 Byte)
Treffpunkt "Hotel Mariott" unter dem Regendach

DCP_0765AB2.JPG (29391 Byte)
Patara Georgika in der deutschen Schule

DCP_0779AB1.jpg (19259 Byte)
Georgika: ?, Kussa, ?, Mamuka, David

DCP_0808.JPG (23892 Byte)
Deutsche Schule Tbilissi (Guram Ramischwili)

DCP_0807.JPG (13162 Byte)

Deutsche Schule mit Bertold Brecht-Plakat

DCP_0813AB1.JPG (31974 Byte)
Einladung bei den Tischnachbarn im georgischen Restaurant

Der 5. Tag: Besuch der deutschen Schule mit Konzert

Nach dem Frühstück zogen wir um.
Das "Matsminda" - wir sagten immer KGB-Hotel - war sicherlich eine gute Erfahrung, auch waren die Zimmer geräumig und in Ordnung, doch es erinnerte stark an die Sowjetzeit- ausserdem gab es nach Mitternacht kein fliessend Wasser mehr.
Im mediteranen "Dzveli Ubani" fühlten wir uns sofort wohl, ein schnuckeliges privat geführtes Hotel mit kostenlosem Internet-PC an der Rezeption - was wollten wir mehr - jetzt konnten wir die daheimgebliebenen mit E-Mails versorgen und auch noch rund um die Uhr duschen - und wenn wir nicht ständig unterwegs gewesen wären, hätten wir sicher auch mehr Gebrauch davon gemacht...

Nach kurzem Stadtbummel und ersten kleinen selbständigen Einkäufen tranken wir noch einen Kaffee und machten uns für das Nachmittagsprogramm bereit.
Treffpunkt um 14.50 war das "Hotel Mariott", von dort sollten wir abgeholt werden und um 15 Uhr in der deutschen Schule sein.
Und wir hatten noch Glück. Auf den letzten Metern fing es an zu regnen. Unter dem Hotelvordach angekommen erlebten wir dann einen gewaltigen Platzregen - zusammen mit dem sehr starken Verkehr im Rustaweli-Prospekt ein Schauspiel für sich.
Die vielen Wartenden verteilten sich auf die wenigen wiederkehrenden Privat-PKWs  - und das jeweilige Auto musste man erst mal im starken Regen erkennen, dann schnellstens erreichen und dieses musste dann auch noch in den fliessenden Verkehr zurück gelangen - kein leichtes Unterfangen.
Bis ca. 16 Uhr hatten dann wohl alle die Deutsche Schule erreicht. Wie sich später herausstellte, wären es keine 5 Minuten Fussweg gewesen, aber die immer so rührselig uns umsorgenden Gastgeber hätten uns sicherlich nicht alleine dorthin gehen lassen.

Das Konzert begann:
PATARA GEORGIKA - die Kindergruppe von Georgika hatte ein umfangreiches Folklore-Programm einstudiert. Mächtige Knabenchöre, die traditionelle Gesänge vortrugen, wechselten mit gemischten Tanzgruppen, die zum Teil sehr alte Volkstänze aus den unterschiedlichen Regionen Georgiens in immer wechselnden Köstümen vorführten. Wir und das gesamte Publikum waren sehr angetan von der hohen Qualität der Darbietungen und Fertigkeiten der Kinder und sparten deshalb nicht mit Applaus.
Immer wieder kamen die zum Teil noch recht kleinen Kinder und Jugendlichen auf die Bühne und überraschten uns mit ihrer Kunst. 
Begleitet wurden sie von Trommel, Akkordeon, Panduri und Tschonguri. Die GEORGIKA-Instrumentalisten traten auch einmal solistisch auf und die GEORGIKA-Sänger und -Lehrer David, Kussa, Mamuka und ? gaben eine Kostprobe ihrer hohen Gesangeskunst.

Und dann waren wir dran - wir hatten uns zwar vor der Reise ein paar mal getroffen und ein paar Lieder geübt, auch schon mal auf Geburtstagen in kleiner Runde öffentlich gesungen, aber in dieser Konstellation, zu fünft als "Dila o di Lauda" war es heute unsere Premiere. Mit z.T. wackeligen Knien gingen wir nach vorne, stellten uns kurz vor und sangen ein Stück aus unserer Heimat - "All mein Gedanken, die ich hab, die sind bei Dir" von Brahms. Und nachdem das auch noch gut angekommen war, sangen wir das georgische "Imeruli Medhruli" hinterher. Da gingen dann alle Augen und Ohren noch weiter auf und es waren wohl die meisten sehr überrascht, dass eine deutsche Laien-Vocal-Gruppe georgisch singt. Der Applaus ging uns natürlich runter wie Öl und zur Krönung sangen wir dann noch "Mrawal" mit Georgika zusammen. Wir waren alle ein bischen aus dem Häuschen und erst mal überglücklich.

Beim anschliessenden Stehimbiß konnten wir uns mit einigen der Musiker, Schüler und Lehrer austauschen und lernten dabei auch den Deutschlehrer Baku kennen ("ich war der erste Experimentierhase der Schule" - also das Versuchskaninchen), der uns viele wertvolle Informationen zur Schule gab. Wir mussten dabei auch feststellen, dass die Schule in einem baulich schlechten Zustand ist, z.T. Wasser auf dem Fussboden steht, Sanitäranlagen, Stühle und Tische nicht in Ordnung sind - dabei die Schule keine staatliche Unterstützung erfährt. Die Lehrer können von ihrem Verdienst kaum die Fahrtkosten bestreiten, sie üben den Schuldienst quasi ehrenamtlich aus und für ihren eigenen Lebensunterhalt müssen sie anderweitig arbeiten.
Und gleichzeitig sehen wir, wie mit den für unsere Verhältnisse äusserst schlechten Rahmenbedingungen eine hochmotivierte und hochqualifizierte Arbeit geleistet wird. Auch hier mussten wir wieder einmal staunen und waren beschämt über unsere Problemwelt zuhause.

Da es noch nicht so spät war, als wir die Schule verließen (ca. 19.30), gingen wir zwar Richtung Hotel, überlegten aber kurzerhand, mal um die Ecke ein Bier zu trinken und uns dann ausnahmsweise früh schlafen zu legen. Das Bier war auch schnell getrunken, Markus und Chris aßen auch noch eine Kleinigkeit (das war nicht ganz einfach mit der Verständigung, erstmals ohne unsere Beschützer unterwegs, dann kommen gleich bergeweise Sachen, die wir nicht bestellt hatten,..., aber wir bekamen es dann doch selbst schnell geregelt). An einem der Nachbartische saß eine Gruppe Georgier, die hörten wir schon mal zwischendurch singen. Als wir dann bezahlt hatten (und wir sind sehr anständig behandelt worden) und zum Ausgang unterwegs waren, riefen wir die anderen noch kurz zusammen und wir sangen den Tischnachbarn ein Liedchen.
Und so nahm es wieder seinen Lauf:
Am Tisch wurden Stühle gerückt, Teller und Besteck herbeigerufen und sofort die Weingläser gefüllt. Wir waren eingeladen - das wollten wir eigentlich nicht annehmen und wir versuchten schon uns abzuseilen, aber Werner sagte "Kommt, nur 5 Minuten". Daraus wurde mehr als 2 Stunden mit noch einigen Liedern und Trinksprüchen. Um ca. 1.30 schafften wir es dann nach zahlreichen Versuchen, doch noch uns zu verabschieden (Werner haben wir daraufhin in Anlehnung an den Tamadar zum 5-Minuten-Tamagotschi ernannt.)

5.Tag:

Freitag, 30.05.2003

Hotelwechsel
ins Dzveli Ubani

Stadtbummel


Deutsche Schule

Konzert mit

Patara Georgika
(die Kindergruppe mit Gesang und Tänzen)

GEORGIKA

Dila o di Lauda


Im Restaurant mit georgischen Tischnachbarn

Konzerte

Besichtigungen

Tafelrunden und Parties

1.Tag    2.Tag    3.Tag          4.Tag         5.Tag 6.Tag     7.Tag     8.Tag     9.Tag    10.Tag     11.Tag    12.Tag

weiter zum 6.Tag

 

©  ARTIKUSS e.V.   •  http://www.artikuss.de • c/o Chris Baumann • Phil.-Adam-Ulrichstr.20 • 97922 Lauda-K. • chris.baumann@gmx.net