Georgien-Reise:
26.05. bis 06.06.2003

Die Artiküsse "Dila o di Lauda" reisen im Rahmen eines
Musik- und Kulturaustauschprojektes nach Georgien

Vorgeschichte Zur Georgien-Bilderserie (über 130 Fotos ohne Text)

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Glasdach einer Kunsthalle

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Spontantreff mit Anna Lomsaridze in einem Cafe:
Marion, Markus, Anna, Andrea, Werner

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Bibliothek: Einer der Lesesäle

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Eingang der Bibliothek


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Schwefelbad von 1829


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Schwefelbäder im Bäderviertel

Der 8. Tag:  Ein freier Tag mit Schwefelbad

Ein freier Tag - bei dem Mammutprogramm eine willkommen Zeitoase, gleichzeitig aber auch die Möglichkeit, einen Ausflug durchzuführen - was tun?

Schwer entscheiden wir uns zur Aufteilung: Heidi fährt mit einer Kleingruppe um Irmais und Dolderers zu den Höhlenklöstern von David Garedscha (wohin wir natürlich auch zu gerne mit wären). Wir fünf von "Dila o di Lauda" machen mal Siesta, nach all den Proben und Auftritten und in Vorbereitung zu den noch kommenden.

Nach dem gemeinsamen Frühstück entlassen wir unsere Heidi und bummeln erst mal durch die Altstadt von Tbilissi.
Shoppen, Besichtigen, Karten schreiben, nichts weiter anstrengendes - da treffen wir vor der Oper die Oboenspielerin  Anna Lomsaridze, die beim Konzert in der Versöhnungskirche mitwirkte. Wir fragen sie nach einem Cafe in der Nähe und laden sie kurzerhand dazu ein, mit zu gehen. Nach erster Überraschung ("mit (noch ) Fremden, die einen auf der Strasse ansprechen, geht man nicht einfach mit...") willigt sie erfreut ein und wir lernen etwas mehr von dem jungen Georgien kennen.
Im Cafe bei Musik von Eric Clapton und Sting erzählt uns die 19-jährige Studentin einiges über das Leben der jungen Leute in Georgien, das Studieren, der Umgang mit den Traditionen...
Nachdem wir sie noch für die morgige Prüfung abgehört haben, verabschieden wir uns herzlich und gehen weiter.

Wir besuchen ein Museum mit einem überragenden Kunstwerk: das Glasdach ist mit 2-farbigen Planen abgedeckt und wirft ein ganz besonderes Licht in die längliche Ausstellungshalle.

Da ein anderes Museum heute nachmittag geschlossen hat, beuschen wir die Ilia-Tschawtschawadse-Nationalbibliothek des Georgischen Parlaments. Das besondere Gebäude mit reicher Ornamentik ist uns schon einmal auf dem abendlichen Nachhauseweg aufgefallen. Nun haben wir die Gelegenheit, durch die heiligen Hallen zu schreiten und in die Lesesääle zu blicken. Wir sind fasziniert und wollen jeden Blickwinkel im Foto festhalten. Da treffen wir auf zwei junge englisch- und spanischsprechende Studentinnen,die uns sogleich sehr engagiert umher führen.
So gelangen wir durch verzweigte Gänge in den zweiten Gebäudekomplex, der die Deutsche Bibliothek Wilhelm von Humboldt beinhaltet. Sprichwörtlich über Gott (Orthodoxie, Katholizismus und Atheismus)  und die Welt (Georgien und Deutschland inkl. Saarland und Baden-Württemberg) ergeben sich die Themen, die Unterhaltungen gewinnen an Intensität, und erst nach Stunden verabschieden wir uns von den beiden (sie haben uns dann noch beim Abschlusskonzert besucht...) und gehen zurück zum Hotel.

Unser Hotelchef ("oh, it´s no problem"), der uns schon morgens zum Geldwechsel und Schuhkauf begleitet hatte, fährt uns mit seinem Schraubenzieher-gesicherten Mercedes zum Schwefelbad ("if my car is coming, i´ll take you to the sulfer bath"), führt uns samt Personal durch die verschiedenen Räume und handelt einen Pauschalpreis für uns aus. Und so haben wir 5 dann für 90 Minuten einen eigenen Raum samt Schwefelbad, Sauna, Kaltwasserbecken, Dusche und Umkleide zur Verfügung. Dazu eine Trocken- und eine Schaummassage - glücklich und relaxed singen wir noch einige Lieder innerhalb der blauen Kacheln.
PS: Das Schwefelbad von 1829 befindet sich im Bäderviertel Abanotubani. Die 24 bis 39 Grad warmen Quellen aus Eisen und Schwefel entspringen dem Berg Mtabori und sind der Ursprung Tbilissis (warm = tbili). In der Nähe der Moschee und der armenischen Kirche gab es früher einmal ca. 65 Schwefelbäder. 

Auf dem Nachhauseweg wollen wir nur kurz nach den Öffnungszeiten des Botanischen Garten schauen, da spricht uns der junge Nachbar an. Im Verlauf des Gesprächs erfahren wir, dass er Opernsänger ist (Tenor, der schon den Falstaff, auch in Deutschland gesungen hat) und sich derzeit mit Barengagements über Wasser hält. Seine ca. 60jährige Mutter kommt dazu, Armenierin, die 6 Sprachen spricht, als Lehrerin gearbeitet hat  und sich als Heavy Metal Fan outet (Black Sabbath, Metallica). Wiederum eine interessante und herzliche Begegnung auf offener Strasse, und erst nach über einer Stunde verabschieden wir uns.

Doch wir sind noch nicht zurück. Als wir an einer der beiden Synagogen (es gibt noch eine der serfadischen Juden) vorbeikommen und Menschen davor sehen, können wir nicht anders, als mal kurz hin zu schauen. Sofort sind wir mit Zeichensprache in Kontakt, ein Mann holt uns extra noch Kopfbedeckungen aus dem angrenzenden Haus und wir werden freudigst in die Synagoge geführt. Im unteren Bereich findet gerade ein Gottesdienst statt, wir gehen deshalb leise die Treppe hoch. Und als dann das Licht eingeschaltet wird, stehen uns die Augen offen. In der oberen Etage befindet sich noch einmal eine komplett eingerichtete, sehr gut renovierte Synagoge mit Empore. Die Verständigung ist zwar schwierig, aber die Zeichensprache umso herzlicher, dankbar sagen wir Ade und werden z.T. noch geküsst (von Wortfetzen begleitet: Bruder, Berlin, Österreich...). 

Es ist schon spät geworden (ca. 22 Uhr) - unser freier Tag ist doch wieder sehr ausgefüllt - wir finden noch ein ruhiges Restaurant im französischen Stil und sitzen auf der Holz-Arkaden-Terasse. Nach sehr gutem und auch günstigem Essen (mit Wein und Wasser pro Person etwa 6 Lari = 2,40 Euro) kommen wir nach Mitternacht in unser Hotel zurück. Wir wecken die Heidi nochmal auf und sie berichtet uns sichtlich fasziniert und ausführlich von ihrem wunderschönen Ausflug nach David Garedscha. Und wir sind fest entschlossen, das nächste Mal auch dorthin zu fahren.
Jetzt ist aber erst mal Schlafenszeit.

8.Tag:

Montag, 02.06.2003

Ein freier Tag

Heidi fährt mit einer Reisegruppe zu den Höhlenklöstern von David Garedscha

Dila o di  Lauda macht blau

Stadtbummel und Schwefelbad

Konzerte

Besichtigungen

Tafelrunden und Parties

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